Einführung
Ich denke, dass die Gitarristen, welche schon seit Jahren spielen schon wissen, wie sie einen Amp (kurz für Applizier, also Verstärker) zu testen haben. Aber wie steht’s mit den Anfängern?
Anfänger sind technisch noch gar nicht in der Lage einen „guten Ton“ zu erzeugen – es fehlt ihnen schlicht und einfach noch an Erfahrung. Ich persönlich rate deshalb schon, auch mal Testberichte z.B. aus Magazinen wie „Gitarrre & Bass“ heranzuziehen und, wenn möglich einen guten Gitarrristen, der weiss, wie man einer Gitarrre „gewisse Töne“ entlocken kann.
Die cleane Methode
Unter der „cleanen Methode“ verstehe ich den Amp mal clean und ohne Effekte anspielen – wenn du hier einen guten Grundsound hinkriegst, dann ist das schon mal ein starkes Zeichen ihn zu kaufen. Der Grundsound ist das Wichtigste, wenn oft auch das am wenigsten getestete(!) Alles andere kann man (theoretisch) dazukaufen – kommt aber auch auf die Equipment-Philosophie an, die jemand hat. (Monolythischer Amp versus viele kleine Bodentreter bzw. separate Effektgeräte etc.)
Diese Methode ist sehr interessant, denn all das „Zeugs“ rundum, also die Effekte, die Verzerrung sind quasi einfach etwas zusätzliches dazu (zum Grundsound). Und wenn der Grundsound schon mal nicht stimmt, dann ist schon mal grundsätzlich etwas nicht gut.
Ausnahme bildet hier, wenn du DEN verzerrten Sound möchtest, den du sonst nirgends bekommst.
Beim Sound ist der Amp übrigens wichtiger als die Gitarre. Ein 1A – Amp holt auch aus einer relativ miesen Gitarre auch noch etwas Sahne raus – umgekehrt wird nur die Sahne sauer. 🙂
Die Praxis
- Tonregler wie „Treble“, „Bass“ neutral einstellen
- Keine Verzerrung
- Keine Effekte
- Auf einer dir schon BEKANNTEN Gitarre über den Amp spielen
- Beurteilen, was dir (für den von dir gewünschten Sound[Funk, Bossa, Ballade…]) fehlt (Höhen, Mitten, Bass) und entsprechende Einstellungen vornehmen
- Soundbeurteilung
- Hinzufügen von DEZENTEN Effekten, z.B. etwas Hall, später auch Chorus, wenn du darauf stehst
- Soundbeurteilung
- Nun gleiches Vorgehen mit dem verzerrten Kanal, persönlich fange ich oft bei „mild angezerrt“ an – und bewege mich dann in Bereiche höherer Verzerrung
Erstpublikation: 2007.01.29; Ergänzung in 2019